How to help – Wie wir den Menschen in der Ukraine helfen können

How to help – Wie wir den Menschen in der Ukraine helfen können
Nina Stocklöw
12. April 2022
How to help – Wie wir den Menschen in der Ukraine helfen können

Sechs Wochen ist es nun schon her, als sich die Ereignisse überschlugen und die Welt den Atem anhielt. Plötzlich sahen wir uns alle einer bislang nicht für möglich gehaltenen Situation gegenüber: Krieg in Europa. Es kann gar nicht oft genug erwähnt werden, wie ernst und herausfordernd die aktuellen Ereignisse in der Ukraine derzeit sind. Umso wichtiger ist es, in diesen Zeiten zusammenzustehen, mitanzupacken und da zu sein – für all diejenigen, die jetzt unsere Unterstützung brauchen. Denn jeder kann helfen.

Im Folgenden haben wir einen Auszug an Möglichkeiten sowie Anregungen und Tipps für Sie bereitgestellt.

1.) Spenden Sie – aber richtig

Ob Lebensmittel, Kleidung oder Geld: Wenn Sie spenden möchten, achten Sie unbedingt darauf, sich an eine seriöse und zuverlässige Organisation zu wenden. Nur so können Sie sicherstellen, dass ihre Spende auch wirklich dort ankommt, wo sie benötigt wird. Spendenorganisationen haben inzwischen viele verschiedene Sammelstationen eingerichtet. Die nächste Anlaufstelle befindet sich dabei oftmals in direkter Umgebung. Diese Erfahrung haben auch wir bei der Abgabe unserer Spendenpakete gemacht.

Spendenpakete

So erkennen Sie zuverlässige Spendenorganisationen

Zunächst sollten Sie sich die Zeit nehmen, um eine geeignete Spendenorganisation zu finden und ausreichend recherchieren. Der Webauftritt der Organisation sollte dabei auf folgende Punkte überprüft werden:

  • Es sollte sich um eine seriöse Rechtsform wie eine Stiftung oder eine vom Finanzamt anerkannte gemeinnützige Organisation handeln. Hier hilft ein Blick ins Impressum der Website.
  • Was wird mit den Spenden gemacht? Stellt eine Organisation Informationen über Projekte zur Verfügung und veröffentlicht einen Jahresbericht mit Finanzzahlen?
  • Gibt es ein Spendensiegel? Das sicherste Siegel in Deutschland ist das „Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen“ (DZI).
  • Wann wurde die Organisation gegründet? Im besten Fall sollte die Organisation schon lange bestehen und nicht erst kürzlich gegründet worden sein.
  • Gibt es eine Kontaktadresse? Seriöse Organisationen veröffentlichen Kontaktadressen, unter denen sich Spender über Projekte informieren können.
  • Die Organisation sollte nicht mehr als 30 % der Ausgaben für Werbung und Verwaltung aufwenden.
  • Persönliche Spendensammler sollten immer eine Mitgliedskarte vorzeigen können.

Eine Übersicht sowie weiterführende Informationen zu Organisationen mit Spendenprüfsiegel finden Sie hier.

2.) Offer a place – Stellen Sie freistehende Wohnungen und Zimmer zur Verfügung

Auf ihrem Weg in Richtung Sicherheit und aus dem Kriegsgebiet hinaus erreicht weiterhin eine Vielzahl an Menschen Deutschland. Viele von ihnen haben kein festes Ziel vor Augen und weder Freunde noch Verwandte, die ihnen helfen und eine sichere Bleibe anbieten können. Die Erstversorgung ist dank der großartigen Arbeit von Helfern zunächst einmal gesichert. Wenn es aber um den langfristigen Aufenthalt und damit verbundene Angelegenheiten geht, wird es schwieriger. Sie können helfen, indem Sie freistehende Wohnungen oder Zimmer zur Verfügung stellen. Auch einer unserer Kollegen konnte bereits eine geflüchtete Kollegin mit ihren beiden Kindern bei sich aufnehmen und für die notwendige Betreuung sorgen. Gemeinsam ging es kürzlich mit einigen Team-Kollegen in den Stuttgarter Zoo, die Wilhelma.

Gemeinsamer Zoobesuch in der Wilhelma

Unsere ukrainische Kollegin Valentina und ihre beiden Kinder mit einem Teil des PHOENIX MEDIA Teams samt Familie im Stuttgarter Zoo

Die folgende Seite liefert eine Übersicht über Ressourcen für Geflüchtete, die eine Unterkunft suchen und für Gastgeber oder Wohnungs- und Hausbesitzer, die bereit sind, zu helfen.

3.) Hire UA Talents – Schalten Sie Ihre Anzeige auf entsprechenden Portalen

Diverse Plattformen wurden ins Leben gerufen, auf denen Unternehmen aus ganz Europa Stellenangebote an Menschen aus der Ukraine richten, die durch den Krieg ihren Job verloren haben. Zwei davon nutzen auch wir, um unsere Vakanzen zu schalten und möchten diese gerne vorstellen.

Zwei in Berlin lebende ukrainische Unternehmer haben UAtalents ins Leben gerufen. UAtalents konzentriert sich auf zwei Gruppen: Menschen aus der Ukraine, die in ein anderes europäisches Land geflohen sind, und Vertriebene innerhalb der Ukraine. Ziel der Gründer ist es, dass Vertriebene aus und innerhalb der Ukraine schnell eine Beschäftigung in ihrem neuen Zuhause oder durch Fernarbeit finden können. UAtalents wird sich zunächst auf Jobs im Technologiesektor konzentrieren und plant, schnell auf andere Sektoren auszuweiten.

Die Plattform Job Aid Ukraine unterstützt ebenfalls Menschen, die ihr Land verlassen mussten und sorgt dafür, dass Arbeitssuchende und Arbeitgeber zusammengebracht werden.

Sollten auch Sie offene Vakanzen in einem entsprechenden Bereich haben, bieten auch Sie diese auf UAtalents, jobaidukraine oder weiteren Plattformen an.

4.) Erst prüfen, dann teilen: Achten Sie auf seriöse mediale Berichterstattung

In den sozialen Netzwerken ist heutzutage viel los. Umso wichtiger ist es zu erkennen, ob die Beiträge seriöse und wahrheitsgemäße Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen enthalten oder nicht. Das ist notwendig, um die hochkomplexe und sich ständig verändernde Situation richtig einzuordnen. Daher ist es ein Muss, immer zu versuchen, die Quelle von Artikeln, Videos, Bildern oder Posts in sozialen Medien zu verifizieren. Üblicherweise berichten seriöse Medien darüber und mit einer einfachen Google-Suche können Sie ganz einfach selbst überprüfen, ob etwas wahr ist oder nicht.

5.) Take care of yourself!

Pandemie, Krieg, Inflation – Themen, die unsere mentale Gesundheit derzeit stark herausfordern. Neben der Hilfe für Andere ist es allerdings genauso wichtig, auf seine eigene Gesundheit zu achten. Inmitten der Geschehnisse und permanenten Nachrichtenflut können folgende Tipps helfen:

  • Vermeiden Sie es, ununterbrochen in Echtzeit durch die Nachrichten auf Ihrem Telefon zu scrollen.
  • Legen Sie stattdessen bestimmte Zeitfenster fest, in denen Sie die neuesten Nachrichten bewusst konsumieren.
  • Legen Sie ab und zu Ihr Handy weg, gehen Sie an die frische Luft, treiben Sie Sport und gönnen Sie sich eine Pause von den Nachrichten.
  • Wenn Sie sich mit der Situation überfordert fühlen, scheuen Sie sich nicht, sich an die Telefonseelsorge zu wenden.
  • Haben Sie Verständnis für andere Menschen und behandeln Sie sie entsprechend. Jeder geht anders mit der aktuellen Situation um und das ist okay.

#StandWithUkraine